Intensivpflegedienst
Ein Intensivpflegedienst ist spezialisiert auf die Versorgung von Intensivpatienten in ihrem eigenen Umfeld, also zuhause. Dies kann von einigen Stunden am Tag bis zur 24-Stunden-Versorgung, ggf. im Dreischichtsystem gehen, wenn Patienten rund um die Uhr überwacht und begleitet werden müssen.
Hintergrund für die Notwendigkeit einer Intensivpflege ist häufig eine invasive oder nicht invasive Beatmung des Patienten, ein Wachkoma oder eine neurologische Überwachung wegen Stoffwechselentgleisung sein.
Intensivpflegedienst als Alternative zum Pflegeheim
Für viele Menschen ist die außerklinische Intensivpflege eine Alternative zum Pflegeheim. Patienten können zu Hause oder in einer Wohngemeinschaft durch einen ambulanten Intensivpflegedienst betreut werden. Dadurch bleibt weitgehend ein selbstbestimmtes Leben in einem privaten und familiären Umfeld erhalten. Ein Intensivpflegedienst auf die außerklinische Langzeitpflege von intensivpflegebedürftigen Menschen spezialisiert. Intensivpflege erfordert spezielles Knowhow beim Intensivpflegedienst, um schwerstkranke Menschen und deren Angehörige zufrieden zu stellen.
Diesen Intensivpflegedienst gibt es für Erwachsene und auch für Kinder. Wenn nötig auch 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr.
Wen versorgt ein Intensivpflegedienst?
Oft sind es Patienten mit:
- Querschnittlähmungen
- Schädel-Hirn-Verletzungen
- Neurologischen Erkrankungen
- Lungenerkrankungen
- Erkrankungen in Folge von Frühgeburt
- Stoffwechselerkrankungen
- Genetisch bedingten Erkrankungen
- Andere intensivmedizinische Indikationen
Welche zwei Versorgungsformen gibt es beim Intensivpflegedienst?
Bei der außerklinischen Intensivpflege unterscheidet der Intensivpflegedienst zwischen:
- Intensivpflege zu Hause: Hier kann der Patient in gewohntem Umfeld verbleiben, mit dem er verwurzelt ist oder besonderes Vertrauen genießt. Ein Intensivpflegedienst pflegt den Patienten in seinem gewohnten Umfeld und stellt somit eine Alternative zum stationären Pflegeheim dar. So wird ein tiefgreifender Wandel in der Lebensumgebung vermieden
- Intensivpflege in einer betreuten WG (Wohngemeinschaft): In intensivmedizinisch betreuten Wohngemeinschaften finden mehrere intensivpflegebedürftige Menschen ein neues, gemeinsames Zuhause. Dies können z.B. auch Gemeinschaften mit ehemaligen Nachbarn sein. Hier werden Privat- und Gemeinschaftsbereiche kombiniert, was individuelle Freiräume schafft, – aber auch die Möglichkeit zur Gemeinschaft. Solche WGs sind eine Zwischenstufe zwischen privatem Wohnen in bisherigem Umfeld und dem Pflegeheim. Der Intensivpflegedienst pflegt auch hier und kann ggf. besondere Synergien nutzen.
Was macht der Intensivpflegedienst?
Zunächst einmal berät der Intensivpflegedienst ausführlich Betroffene oder Angehörige über die Möglichkeiten und sucht gemeinsam mit den Angehörigen nach der bestmöglichen Lösung für den Patienten. Darüber hinaus realisiert der Intensivpflegedienst:
- Hilfe bei Antragstellung und Kostenklärung, auch für Hilfsmittel
- Reibungsloser Übergang aus Klinik oder Reha in die Intensivpflege zuhause oder in der WG
- 24h-Intensivpflege: Bei Bedarf kann durch examiniertes Personal bis zu 24h am Tag, 365 Tage im Jahr die Intensivpflege sichergestellt werden
- Heimbeatmung und Behandlungspflege: Die invasive oder nicht-invasive Beatmung wird sichergestellt und die Vitalparameter permanent überwacht. Dazu gehört auch die Versorgung mit Trachealkanülen, PEG-, PEJ- und Portversorgung sowie weitere Leistungen
- Grundpflege-Sicherstellung, dabei u.a. Körperpflege, Ernährung sowie Mobilitätssicherstellung der Pflegebedürftigen
- Patientenbetreuung vor Ort: Durch ein Pflegeteam aus examinierten Pflegekräften wir die Betreuung vor Ort wahrgenommen. Auf individuelle Wünsche wird Rücksicht genommen
- Begleitung im Alltag: Patienten werden auf einem möglichen Weg „zurück ins Leben“ bestmöglich betreut und im Alltag werden Freiräume geschaffen, um die persönliche Lebensqualität zu erhöhen
Intensivpflegedienst auch für Kinder
Auch Kinder können Intensivpflege benötigen. Spezielle Kinder-Intensivpflegedienste sind darauf eingestellt, Kinder im familiären Umfeld zu pflegen. Dabei stellen Kinder besondere Anforderungen, so können intensivpflegebedürftige Kinder auch im Kindergarten, Schule oder auf Reisen betreut werden. Eine tägliche Begleitung bis zu 24h durch einen Intensivpflegedienst ermöglicht optimale Betreuung bei dem Weg zurück ins Leben oder der Reise durch das Leben.
Die Intensivpflege muss sich an der individuellen Lebensführung orientieren, damit ein möglichst selbstbestimmtes Leben und kein fremdbestimmtes Leben möglich werden. Aufgabe des Intensivpflegedienstes ist auch eine weitgehende Integration des Pflegebedürftigen.
Wer trägt die Kosten für Intensivpflegedienst?
Meist wird bereits in der Klinik eine Verordnung „häusliche Krankenpflege“ ausgestellt und damit ein Antrag auf Genehmigung der außerklinischen Intensivpflege bei der Krankenkasse eingereicht. Eine Erst-Versorgung nach Klinik-Antrag gilt meist für 10 Tage und muss dann vom Hausarzt quartalsweise erneuert werden. Dabei wird der Bedarf einer 24-stündigen Überwachung, bzw. Interventionsbereitschaft bestätigt. Eine vitale Gefährdung nach SGB V, §37 ist die Grundlage für solche Entscheidungen.