Intensivpflege zu Hause

Die Intensivpflege zu Hause – auch ambulante Intensivpflege genannt – stellt eine oft sinnvolle Alternative zur Pflege im Pflegeheim dar und bietet den Patienten die Möglichkeit in vertrauter Umgebung zu verbleiben. Voraussetzung ist, dass dies familiär und räumlich möglich sein muss.

Gesetzlicher Anspruch auf Intensivpflege zu Hause

daheim-pflegeEinen gesetzlichen Anspruch auf ambulante Intensivpflege hat derjenige, dessen medizinische Diagnose eine eindeutige Notwendigkeit einer 24-stündigen Betreuung durch qualifiziertes Pflegepersonal belegt, da ansonsten zu jeder Zeit eine lebensbedrohliche Situation eintreten könnte. Häufig liegt dies z.B. bei Patienten mit einem Luftröhrenschnitt (Tracheostoma) vor, die nicht selbst in der Lage sind, sich abzusaugen, wodurch eine hohe Aspirationsgefahr besteht. Hierfür ist eine künstliche Beatmung nicht notwendig, – liegt aber häufig vor.

Intensivpflege zu Hause erfordert zuverlässig Pflegekräfte

Wenn Intensivpflege zu Hause erforderlich ist, sollte man damit erfahrene Pflegekräfte betreuen, damit lebensbedrohliche Situationen nicht unnötig zum Ende des Lebens führen, sondern rechtzeitig erkannt und gebannt werden. Mit Fachwissen und Einfühlungsvermögen können erfahrene Pflege die Intensivpflege zu Hause in würdigem und vertrautem Rahmen vornehmen und werden dabei in das familiäre Umfeld eingebunden. Der Patient verbleibt in vertrauter Umgebung und schöpft daraus Lebensmut.

Was braucht man zur Intensivpflege zu Hause?

Ein guter Intensivpflegedienst kümmert sich um die Beratung, Beschaffung und Antragstellung rund um erforderliche Hilfsmittel, die zur außerklinischen Intensivpflege notwendig sind.  Um die ambulante Intensivpflege optimal durchzuführen, sind oft nützlich:

  • Pflegebett
  • Rollstuhl
  • Beatmungsgerät
  • Verbandsmaterial
  • Patientenlifter

pflegedienst-daheimJeder gute Intensivpflegedienst berät hinsichtlich der Medizintechnik, Pflegehilfsmittel und der Ernährung und setzt dies – ggf. ärztlicher Anweisung – um. Die notwendigen Verordnungen werden meist von der Klinik, in der sich der Patient zuvor befand, ausgestellt. Sanitätshäuser stellen gerne Kostenvoranschläge aus, die bei Krankenkassen zur Genehmigung eingereicht werden können.

Ein klinischer Sozialdienst begleitet meist den Übergang von der Klinik in die Intensivpflege zu Hause, damit die ambulante Intensivpflege möglichst nahtlos an die Klinik-Betreuung anschließen kann.

Umbaumaßnahmen können für Intensivpflege zu Hause nötig sein

Manchmal sind Umbaumaßnahmen für die Intensivpflege zu Hause erforderlich, damit z.B. ein Rollstuhl durch Türen passt oder die Versorgung mit Bad und WC auf derselben Etage möglich ist, auf der das Pflegebett steht. Für notwendige Umbauten gibt es Zuschüsse von der Pflegekasse. Diese können auch bis zu 4.000 Euro betragen.

Mittelpunkt der Intensivpflege zu Hause ist meist das Pflegebett

Da das Pflegebett meist der Mittelpunkt der Intensivpflege zu Hause wird, sollte man bei der Ausstattung des Pflegebettes nicht sparen. Gerade bei Beatmungspatienten verbringt der Patient oft den Rest des Lebens weitgehend im Pflegebett. Ein professionelles Bett erleichtert der ambulanten Intensivpflege die Arbeit z.B. durch Höhenverstellbarkeit. Mit einem Patientenlifter müssen Patienten häufig vom Pflegebett in einen Rollstuhl befördert werden (und umgekehrt). Bei der Anschaffung sind räumliche Möglichkeiten sowie die körperlichen Möglichkeiten der Angehörigen zu berücksichtigen.  Für Pflegebett, Patientenlifter und Beatmungsgerät muss ggf. auch ausreichend Platz im Pflegezimmer vorhanden sein. Wenn alle diese räumlichen Voraussetzungen gegeben sind, kann die Intensivpflege zu Hause stattfinden – wenn die Angehörigen und der Patient dies will.

Mehrere Intensivpflegedienst kontaktieren

pflege-zuhauseWer einen Patienten durch Intensivpflege zu Hause betreuen lassen möchte, sollte zur Auswahl der richtigen ambulanten Intensivpflege mehrere Intensivpflegedienste kontaktieren und deren Angebote vergleichen. Hierbei sind nicht nur finanzielle Aspekte wesentlich. Neben der erforderlichen Qualifikation der Pflegekräfte sollte auch die menschliche Komponente stimmen, wenn Pflegekräfte fortan ggf. 24h am Tag im Haus sind und sich um einen Angehörigen kümmern. Die Pflegekräfte müssen nicht nur mit dem Patienten liebevoll umgehen können, sondern auch einen guten Draht zu den Angehörigen haben, damit die ambulante Intensivpflege optimal gelingt. Basierend auf der individuellen Familiensituation sollte nach dem Kennenlernen diverser Dienste eine Entscheidung für einen Intensivpflegedienst getroffen werden, der dann die ambulante Intensivpflege vornimmt.

So kann der Patient in gewohnter Umgebung verbleiben und die Familie wird weitgehend entlastet.